Rhein-Nette verpasst die Überraschung PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Rhein Zeitung   
Montag, den 01. März 2010 um 01:00 Uhr

Handball-Rheinlandliga: HSV unterliegt Spitzenreiter TV Mülheim in einem tollen Spiel unglücklich

HSV Rhein-Nette - TV Mülheim 24:26 (12:12)

ANDERNACH. Ein Duell auf Augenhöhe haben sich die HSV Rhein-Nette und der TV Mülheim im Traditions-Derby der Handball-Rheinlandliga vor rund 200 begeisterten Zuschauern in der Andernacher Realschulhalle geliefert.

 


Die Lücke gefunden: Mülheims Andreas Israel (links) bringt den Ball
auf das Tor der HSV Rhein-Nette - allerdings musste der TV 05
für den Erfolg hart kämpfen.

In einem dramatischen Schlussakt setzte sich der Tabellenführer trotz der Roten Karten für grobes Foulspiel gegen Tim Brandscheidt (53.) und Spielmacher Christian Kulaszewicz (55.) schließlich mit 26:24 (12:12) gegen den Außenseiter durch. "Ein Unentschieden wäre wohl gerechter gewesen", meinte nicht nur Mülheims A-Junioren-Trainer Hermann-Josef Häring. Nach zunächst sechsmaliger Führung bis zum 9:8 musste der Tabellensechste jedoch dem Primus den Vortritt lassen. Der Favorit setzte sich nach dem 13:13 über 18:14 auf 20:16 ab und sah schon wie der sichere Sieger aus.

"Durch Hektik und die beiden Roten Karten haben wir es uns dann aber selber schwer gemacht und so die HSV nochmals aufkommen lassen. Schon im ersten Abschnitt hätten wir klar führen können, haben aber beste Chancen im Tempogegenstoß vergeben", meinte TVM-Trainer Hilmar Bjarnason. In dieser Sequenz stand bei den Vereinigten aus Andernach, Miesenheim und Plaidt Torwart-Routinier Torsten Thiel im Fokus. Später glänzte bei den Gästen Nachwuchs-Keeper Valentin Inzenhofer.

Nach "einem großen Spiel" seiner Mannschaft trauerte HSV-Trainer Thomas Heiden "dem durchaus möglichen Unentschieden" nach. "Für unsere kämpferische Leistung hätten wir schon einen Punkt verdient gehabt, auch wenn es Vorteile für Mülheim gab. Leider haben wir aber trotz guter 6:0-Deckung in der zweiten Hälfte auf der Torwartposition nachgelassen und mit einem beim Stand von 21:22 verschossenen Siebenmeter wieder einmal Nerven gezeigt", resümierte der HSV-Coach.

Dumm lief es für die Gastgeber auch anschließend. Der Ball prallte vom Torschiedsrichter zurück zu den Mülheimern, für die Marco Sauer das 24:23 erzielte. Eine heftig diskutierte Schlüsselsituation, denn die Chance zu einer Führung für die HSV war dahin. Nach dem 25:23 durch den früheren Rhein-Nette-Spieler Christoph Räder, das Peter Bieg noch auf 25:24 korrigierte, war die Partie für die HSV endgültig gelaufen, das 26:24 durch Mülheims agilen Rechtsaußen Philipp Woods war nur noch Kosmetik. (sta)

Rhein-Nette
: Thiel, Skerlak; Rieck (1), Brenner (1), Schwarz-Heintges, Mario Lischke (4), Bieg (2), Moritz Lischke, Mohrs (2), Kobusch (5/3), Schnor, Vocktmann (5), Etchemendy (1), Richter (3).

Mülheim
: Oster, Inzenhofer, Ley; Sauer (1), Kulaszewicz (2), Räder (6), Nauroth, Bjarkason, Keip (3), Brandscheidt (4), Israel (4), Langen, Woods (6/1).