Handball: Für den TV 05 Mülheim oder den TuS Weibern bedeutet der erste Platz nicht automatisch Aufstieg in die Oberliga Meister der Rheinlandliga und dann gleich der Aufstieg in die Oberliga - so leicht wird es für die Handballer in diesem Jahr nicht. Egal ob der TV Mülheim oder der TuS Weibern das Rennen um den ersten Platz macht, der Meister muss noch zwei Entscheidungsspiele um den Aufstieg machen. KOBLENZ. Die Deutsche Handballliga steht vor einer grundlegenden Umstrukturierung, dessen Auswirkungen bis in die Spielklassen auf den untersten Ebenen zu spüren sind. Für die beiden Rheinlandligisten TV 05 Mülheim und TuS Weibern bedeutet die Tabellenführung am Ende der Saison beispielsweise nicht automatisch das direkte Aufstiegsrecht.
In der Handball-Rheinlandliga hat sich seit Wochen ein Zweikampf um die Tabellenführung zwischen dem TV 05 Mülheim und dem TuS Weibern entwickelt. Was die wenigstens aber wissen, ist die Tatsache, dass der Inhaber der Spitzenposition zum Saisonabschluss nicht direkt aufsteigen darf, sondern sich noch in einer Qualifikation gegen den Meister der Saarlandliga messen muss. "Das ist aber eine einmalige Geschichte. Im nächsten Jahr steigt der Tabellenführer wieder automatisch auf", informiert Hermann-Josef Häring, Geschäftsführer des Handballverbandes Rheinland (HVR). Die Veränderung in der Ligastruktur erfolgt in zwei Stufen, aber nur in diesem Jahr ist die Aufstiegsregelung aus der Rheinlandliga davon betroffen. Aus vier mach zwei - so wird es nicht vier Aufsteiger in die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar geben, sondern die jeweiligen Meister der Rheinland-, Saarland-, Rheinhessen- und Pfalz-Liga gehen Ende Mai in zwei Entscheidungsspiele. Ausgelost wurden hierbei die Duelle Rheinland - Saarland und Rheinhessen - Pfalz. Herbert Schuhmacher, Vizepräsident Spieltechnik im HVR, hatte für die reduzierte Aufstiegsregelung ein anderes Konzept parat, welches sich aber nicht durchsetzen ließ. "Mir wäre es lieber gewesen, es hätte eine gemeinsame Qualifikation unter allen vier Meistern gegeben, also nach dem Prinzip jeder gegen jeden. So wie es jetzt ist, kann auch ein Schwächerer in die höhere Liga aufsteigen, was in meinen Augen nicht ganz so gerecht ist", sagt Schuhmacher. Zudem versucht er, etwas Aufklärung in das komplizierte Geflecht der Neuordnung zu bringen: "Das ist begründet durch die Zusammenlegung der oberen Ligen in Deutschland. Erst werden die aktuell fünf Regionalligen zukünftig in vier Staffeln der dann sogenannten 3. Liga zusammengeschrumpft. In einem zweiten Schritt ein Jahr später folgt die eingleisige 2. Liga, die aktuell ja noch aus Nord- und Südstaffeln besteht." Das ganze musste in zwei Stufen erfolgen, damit die Festlegungen um Auf- und Abstieg nicht noch härter ausgefallen wäre. Denn wenn Ligen zusammengefasst werden, dann hat dies zwangsläufig auch Auswirkungen auf die Abstiegsregelungen. Unter anderem bekommt das auch die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar zu spüren, wo ab Platz zehn jede Mannschaft abstiegsbedroht ist. Schuhmacher: "Es stand auch mal zur Debatte, den Aufstieg in die Oberliga künftig immer durch eine Relegation zu regeln. Aber nicht nur ich habe mich dagegen gewehrt, weil das jegliche Motivation in diesen Ligen zum Aufstieg geraubt hätte." Die Ligen werden aber weitgehend ihre Bezeichnungen behalten, auch aus den zukünftigen 12 (statt bisher 16) Oberligen werden die Meister direkt in die 3. Liga gehen. Für den TV Mülheim oder den TuS Weibern wird es also an den letzten beiden Wochenenden im Mai ernst, wenn sie die Qualifikationsspiele absolvieren müssen. Zurzeit besteht im Saarland ein Zweikampf um die Tabellenführung, sodass es auf Vergleiche mit HSG Völklingen oder HSG Nordsaar herauslaufen wird. Robert Eifler |