Weibern hat nun den Titel vor Augen PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Rhein Zeitung   
Montag, den 22. März 2010 um 10:48 Uhr

Handball-Rheinlandliga: Mülheim verliert das Top-Spiel vor Rekordkulisse

Rekordkulisse von über 550 Zuschauern, Sieg im Spitzenspiel gegen den TV 05 Mülheim und nun den Titel vor Augen: Handball-Rheinlandligist TuS Weibern hat einen echten Feiertag erlebt.

TuS Weibern - TV 05 Mülheim 38:34 (19:14)

WEIBERN. In der Handball-Rheinlandliga hat der TuS Weibern in eigener Halle gegen den TV 05 Mülheim 05 einen ebenso verdienten wie wichtigen 38:34 (19:14)-Erfolg verbucht. Damit ist der TuS nach Minuspunkten am bisherigen Tabellenführer vom Rhein vorbeigezogen und hat nun beste Chancen auf den Gewinn des Meistertitels.



 


Weiberns Kai Schäfer (am Ball) setzt sich hier mit viel Elan gegen Mülheims Abwehr durch. Der frühere Mülheimer war
neben Florian Bininda als zweiter Kreisläufer aufgeboten worden, was den Gästen einige Probleme bereitete.

In einem waren sich sowohl Sieger als auch Besiegte einig. "Nicht alleine Weibern ist heute Gewinner, sondern der Handball im Rheinland an sich. Das war echte Werbung für den Handball in der Region", befanden TuS-Trainer Gerd May und Gästecoach Hilmar Bjarnason unisono.

Eine Aussage, der die 556 Zuschauer in der vollen Rober-Wolff-Halle nur zustimmen konnten. Nicht nur die Rekordkulisse, sondern die gesamte Atmosphäre erinnerte an glorreiche Regionalliga-Duelle zwischen beiden Mannschaften. Davon beflügelt, boten sie eine ebenso faire wie hochklassige Partie.

Am Ende räumte TV-Coach Bjarnason fair ein: "Weibern hat verdient gewonnen. Sie hatten heute das frischere, spritzigere und bessere Team." Tatsächlich ergriffen die Gastgeber von Beginn an die Initiative. May war es mit einer taktischen Variante gelungen, den TV sichtlich zu überraschen: Der TuS spielte im Angriff zunächst mit zwei Kreisläufern, wogegen die Gäste absolut kein Mittel fanden. Die Mülheimer Abwehr agierte zu passiv, da sie vor Kai Schäfer und Florian Bininda in der eigenen Nahwurfzone sichtlichen Respekt hatte.

Nutznießer war der Weiberner Rückraum, in dem Thomas Schlich, Michael Nürenberg und Torsten Hühmann einen tollen Tag erwischt hatten und fast jede Torchance nutzten. Ganz anders als zunächst die Gäste. Gegen die engagierte TuS-Defensive, in der Michael Kraus auf vorgezogener Position ständig Bewegung aus dem TV-Angriffspiel nahm, stemmte sich zunächst nur Timo Hommen energisch gegen das Abwehrbollwerk.

"Wir waren hinten viel zu passiv und haben vorne überhaupt nicht unsere Linie gefunden. Wir haben Sachen gespielt, die wir gar nicht trainiert haben und unsere Konzepte vernachlässigt", kritisierte Bjarnason den eigenen Angriff. Die Eifeler fingen einige Querpässe der Mülheimer ab und münzten diese per Gegenstoß in eigene Treffer um. Während Weibern Tempohandball spielte, vermied der Tabellenführer aus Angst vor Fehlern jeden Gegenstoß. So erlangte der TuS spätestens die Spielkontrolle, als er von 12:10 auf 16:10 davongezogen war.

Die enge Weiberner Halle schien vor allem die unerfahrenen Spieler in den Reihen der Gäste zu lähmen. Dennoch bewies auch Mülheim seine Klasse. Mit hohem kämpferischen Einsatz blieben die Gäste dank der Nervenstärke von Siebenmeterschütze Phillip Woods und der enormen Wurfgewalt von Pröstur Bjarkason noch bis zum 30:26 dran, ehe die größere individuelle Klasse und auch die größere mannschaftliche Geschlossenheit Weiberns letztlich den Ausschlag gab. Harry Traubenkraut

Statistik

TuS Weibern 38 ( 19 )

TV 05 Mülheim 34 ( 14 )

Weibern
: Schricker, Ackermann; T. Schlich (12/1), Hühmann (10), Nürenberg (8), Schäfer (4), Bininda (2), Radermacher (1), Retterath (1), Fuchshofen, Kraus, R. Schlich.

Mülheim
: Oster, Inzenhofer, Ley; Bjarkason (9), Woods (9/8), Hommen (5), Brandscheid (4), Räder (4), Kulaszewicz (2), Israel (1), Langen, Nauroth, Sauer.

Schiedsrichter
: Heinz Hartenfels/Rainer Schneider (Brauchbach/Mendig).

Zuschauer
: 556.

Spielfilm
: 2:0, 7:5, 9:5, 10:9, 12:9, 16:10, 19:14 - 26:23, 28:23, 30:26, 33:26, 37:30, 38:34.