Vallendars Handballer halten Rheinlandpokal in den Händen PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Rhein Zeitung   
Dienstag, den 06. April 2010 um 08:38 Uhr

Final Four: TV Mülheim muss sich mit dem vierten Platz begnügen

WEIBERN. In der Endrunde um den Handball-Rheinlandpokal hat sich der favorisierte TV Vallendar in Weibern den Titel gesichert. Im Endspiel der Oberligisten drehte Vallendar gestern gegen die HSG Irmenach/Kleinich/Horbruch einen 7:11-Pausenstand letztlich noch zu einem klaren 26:21-Erfolg.

Das deutliche Endspielresultat war die einzige klare Angelegenheit bei der achten Auflage des Final-Four-Turniers. Ansonsten konnten sich rund 300 Zuschauer über spannende Partien freuen. Dabei hielten die Rheinlandliga-Vertreter TuS Weibern und TV Mülheim sehr gut mit. So verpasste Weibern im ersten Halbfinale nur knapp die Überraschung, als die Eifeler gegen den späteren Pokalsieger mit 18:20 verloren. "Ich bin mit unserem Auftritt gegen den TV Vallendar sehr zufrieden. Wir haben gezeigt, dass wir durchaus mit den Oberliga-Vertretern mithalten können. Sollten wir aufsteigen, ist diese Erkenntnis sicher ein echter Mutmacher", sagte TuS-Trainer Gerd May. Bis zum knappen 6:7 zur Pause der 40-minütigen Halbfinalbegegnung war von einem Leistungsunterschied nichts zu sehen.

Gegen die großen Vallendarer Innenverteidiger aber bissen sich die Gastgeber anschließend die Zähne aus, zudem wurden Weiberns Würfe häufig zur sicheren Beute des überragenden TV-Torhüters Markus Dalibor. So setzte sich der TVV auf 19:14 ab.

Weibern aber bewies eine gute Moral, hatte nun seinerseits mit Tobias Ackermann einen guten Schlussmann zwischen den Pfosten und kämpfte sich nochmals auf 18:19 heran, ehe der TVV wenige Sekunden vor Spielende den entscheidenden Treffer zum 20:18 markierte.

Noch näher als Weibern war der TV Mülheim an einer Pokalüberraschung dran. In einer Partie voller vergebener Torchancen verpasste es Mülheim gegen Irmenach/Kleinich/Horbruch, in der regulären Spielzeit zu siegen. 14:14 stand es nach 40 Minuten, in denen der TVM kurz vor Schluss zwei Siebenmeter vergab.

Diese Schwäche wurde dem Rheinlandligisten im anschließenden Siebenmeterwerfen mit drei vergebenen Würfen zum Verhängnis, die HSG zog mit einem 17:15-Erfolg ins Endspiel ein. "Für beide Mannschaften war es anschließend schwer, die Enttäuschung über die knappen Niederlagen wegzustecken und sich noch aufs Spiel um Platz drei zu konzentrieren. Dafür haben Mülheim und wir das am Ende noch ganz gut gelöst", meinte Weiberns Trainer May, dessen Mannschaft gegen den TVM im "kleinen Finale" lange einem Rückstand hinterherlaufen musste und am Ende noch mit 22:19 gewann.

Erneut bewies Weibern Moral und bog die Partie in der Schlussphase noch um. "Bei uns war die Luft raus. Insgesamt haben wir uns aber gut verkauft", sagte Mülheims Trainer Hilmar Bjarnason zur Niederlage. Teuer verkaufen konnte sich anschließend auch die Hunsrücker Spielgemeinschaft. Mit klugem Spiel über den Kreis und einer aufmerksamen Deckungsarbeit machte sie dem TV Vallendar das Leben insbesondere in der ersten Hälfte der nun 60 Spielminuten das Leben schwer. "Da haben wir Altherrenhandball gespielt. Deshalb musste ich zu ungewöhnlichen Maßnahmen greifen", erklärte TV-Trainer Wolfgang Reckenthäler, wa-rum seine Mannschaft zur Pause nicht in die Kabine durfte. Die Taktik fruchtete offensichtlich, denn innerhalb von 15 Minuten drehte der Ligaprimus die Partie.

Bei der Hunsrückspielgemeinschaft Irmenach/Kleinich/Horbruch ließen offensichtlich die Kräfte nach, mit Michael Schröder und André Albrecht dominierten nun die Vallendarer Rückraumschützen. "Mit dem TV Vallendar hat der Sparkassencup einen würdigen Sieger. Aber allen vier Mannschaften kann ich nur zu ihrer guten Leistung gratulieren", stellte HVR-Geschäftsführer Hermann-Josef Häring bei der Siegerehrung klar. Harry Traubenkraut