TV 05 steht am Rande einer Niederlage PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Rhein Zeitung   
Montag, den 14. Februar 2011 um 00:00 Uhr

Handball Urmitz überzeugt einmal mehr in eigener Halle – Mülheim siegt mit Glück in Bannberscheid

Urmitz. Zu Hause ist der SV Urmitz in der Handball-Rheinlandliga eine Macht. Nach tollem Spiel gegen Mülheim und Auswärtsklatsche in Weibern gewann Urmitz nun gegen Wittlich. Lange zittern und tief durchatmen musste der TV 05 Mülheim, ehe der knappe Erfolg beim TuS Bannberscheid feststand.

TuS Bannberscheid - TV 05 Mülheim 31:33 (12:14)

Das war ein hartes Stück Arbeit für den Rheinlandliga-Spitzenreiter, bis der knappe 33:31 (14:12)-Auswärtssieg beim Abstiegskandidaten TuS Bannberscheid unter Dach und Fach war. Für die Entscheidung sorgte vor 90 Zuschauern in der Sporthalle Wirges TV-Rückraumschütze Pröstur Bjarkason, der fünf Sekunden vor Spielende zum 33:31 traf.

Bis dahin hatte der krasse Außenseiter dem hohen Favoriten über weite Strecken Paroli geboten. Kämpferisch und auch spielerisch wussten die Westerwälder zu überzeugen und durften beim Stand von 28:27 zehn Minuten vor dem Ende der Partie sogar von der Sensation träumen. Doch dann ließ für kurze Zeit die Konzentration nach, und diese Phase nutzte Mülheim zum entscheidenden Vorstoß: Vier Tore in Folge, und der Gast führte mit 31:28. Obwohl es gegen Ende noch einmal eng wurde, als Marco Pfeifer 40 Sekunden vor dem Abpfiff zum 31:32 traf. Dann jedoch zeigte sich die Cleverness von TV-Trainer Hilmar Bjarnason. Als seiner Mannschaft eine Zeitüberschreitung drohte, beantragte er elf Sekunden vor der Schlusssirene eine Auszeit. Danach traf Bjarkason und ließ die TV-Fans und den Trainer erst einmal kräftig durchatmen.

„Ich habe meine Mannschaft im Vorfeld gewarnt“, sagte Bjarnason, „aber einige Spieler haben mir wohl nicht geglaubt. Die waren zwar hier in der Sporthalle Wirges, aber gedanklich trotz aller Warnungen bereits beim entscheidenden Spiel am kommenden Wochenende in Weibern. Besonders nach der Pause haben uns die Bannberscheider ganz schön in Verlegenheit gebracht.“

Mülheim: Pieper, Inzenhofer, Nauroth, Bous (1), Lohner (2), Kulaszewicz (3), Räder (9/3), Bjarkason (7), Langen (3), Keip (1), Brandscheid (4), Israel (4).

SV Urmitz - HSG Wittlich 29:22 (11:11)

Das war ein Spiel ganz nach dem Geschmack der Zuschauer. Wittlich führte bis zur 14. Minute ständig, nach dem 6:6-Ausgleich der Gastgeber ging es bis zum 11:11-Halbzeitstand hin und her. Dann traf es Urmitz heftig, denn Marco Sauer sah die Rote Karte, und dem SVU fehlte 30 Minuten lang der Kreisläufer.

Trotz dieser Schwächung trumpfte der Gastgeber im zweiten Durchgang stark auf. Eike Höfer, Christian Offermann und Markus Kuhn brachten den SVU mit schönen Toren auf Siegeskurs – in der 36. Minute führte das Team von Trainer Oliver Lepiors mit 15:13. Nachdem Lepiors den Wittlicher Spielmacher in Manndeckung nehmen ließ, verloren die Gäste den Faden. Ein ums andere Mal vernaschten Arnoldas Skurdauskas, Eike Höfer und Serdar Begen ihre Gegenspieler, beim 25:18 war die Partie entschieden.

Obwohl Serdar Begen aufgrund seiner großen Emotionen immer am Rande einer roten Karte stand, so warf er sich doch in Abwehr und Angriff immer dorthin, wo es besonders wehtut: Sein Tor zum 26:19 war ebenso sehenswert wie der Treffer zum 29:20. „Nachdem neben Serdar Begen und Marco Sauer auch der zuvor gesperrte Markus Kuhn wieder mit dabei war, hatte sich unsere Deckung mit den beiden hervorragenden Torhütern wieder stabilisiert und wir kamen aus dieser stabilen Abwehr schließlich zum verdienten Erfolg“, sagte Lepiors.

Urmitz: Perne, Klapthor, Kuhn (2), Hoffend, Sauer (1), M. Höfer, Gauß (4), Offermann (4), Begen (4), Majewski (1), E. Höfer (5), Skurdauskas (7/2), Wolf. par, jg