Vallendar schwört sich für Rang vier ein PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Rhein Zeitung   
Samstag, den 03. März 2012 um 00:00 Uhr

Handball-Oberliga HVV empfängt mit Saulheim einen Tabellennachbar – Ein harter Brocken für den TV Moselweiß – Mülheim in Ottersheim

Koblenz. Im Kampf um die Platzierungen in der Handball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar geht es allmählich in die heiße Phase. Während Vallendar noch den vierten Platz fest im Visier hat, kämpfen die Mannschaften des TV 05 Mülheim und TV Moselweiß weiterhin um den Klassenverbleib. Die schlechtere Ausgangsposition haben dabei die Moselweißer, und die bekommen es am heutigen Samstagabend auch noch mit dem schwersten Gegner zu tun.



TV Moselweiß - VTZ Saarpfalz Sa., 19.30 Uhr

Die Moselweißer sind nicht zu beneiden. Da kämpft das Team um Trainer Dieter Backes ums Überleben in der Oberliga, und muss sich dann auch noch mit einem der stärksten Teams der Liga messen. Die Rede ist von der VTZ Saarpfalz. Jener Kontrahent, der am vergangenen Spieltag deutlich den HV Vallendar besiegte und im Kampf um den Aufstieg noch ein gehöriges Wörtchen mitreden wird. „Die gehören zweifelsfrei zu den stärksten Mannschaften. Das ist ein sehr ausgeglichenes Team, das sehr guten Handball spielt und vor allem in der Abwehr absolut kompakt steht“, zählt Backes die Vorzüge der Gäste auf.

Saarpfalz bietet sich am Wochenende die große Chance, sich den Aufstiegsplatz zu ergattern. Dafür sind die Zweibrückener aber auch abhängig vom Spitzenspiel zwischen dem Lokalrivalen SV 64 Zweibrücken (1.) und der TSG Haßloch (2.). Backes: „Ich denke, dass die sich bei uns keine Blöße geben wollen.“ Auch wenn die Aufgabe für die Moselweißer schwierig ist, frühzeitig die Flinte ins Korn werfen wollen sie nicht. An Ideen, wie der VTZ Paroli geboten werden kann, soll es jedenfalls nicht scheitern. Und einen kleinen Pluspunkt sieht Backes ohnehin auf Seiten seiner Mannschaft: „Wir spielen hier ohne Harz. Vielleicht kommt das Saarpfalz nicht ganz so entgegen.“

Zudem scheint die VTZ auswärts ohnehin etwas anfälliger zu sein – sieben ihrer neun Minuspunkte holten sich die Gäste in fremden Hallen ab. Das sollte den Moselweißern Mut machen, auch wenn Backes nicht auf alle seine Spieler voll zurückgreifen kann. Matthias Israel hat die Windpocken, und Armin Welker eine Kieferprellung. Backes: „Das hat ihm ein wenig zugesetzt, aber er ist eine Kämpfernatur.“ Julian Vogt, Benjamin Stemann und Dirk Weiler, die in Offenbach krankheitsbedingt gefehlt haben, sind aber wieder dabei.

HV Vallendar - SG Saulheim So., 17 Uhr

An den 15. Oktober letzten Jahres denken die Handballer des HV Vallendar nur ungern zurück. Es war der Tag, der den Spielern vom Mallendarer Berg ihre höchste Saisonniederlage einbrachte. Mit 20:34 unterlag das Team um Trainer Wolfgang Reckenthäler überraschend deutlich der SG Saulheim. Es war ein Tiefschlag, der gesessen hatte, und vom dem sich die Vallendarer im Rückspiel am Sonntag unbedingt rehabilitieren wollen. „Es geht am Sonntag zum einen um die Revanche für das Hinspiel. Zum anderen aber wollen wir unbedingt wieder von Platz sechs wegkommen“, sagt Reckenthäler.

Denn das Gedränge um die Plätze vier bis sieben ist groß – die Differenz beträgt nur einen Punkt – und der HVV möchte daraus gern als Sieger hervorgehen. „Das geht nun mal nur über einen Sieg gegen Saulheim“, unterstreicht der HVV-Coach dieses Vorhaben. Der Respekt vor dem kommenden Gegner Saulheim ist aber nicht nur wegen der Pleite im ersten Vergleich recht groß. Die SG besticht durch einen bärenstarken Rückraum, wie es Reckenthäler formuliert. „Die ersten sechs, sieben Spieler sind unheimlich gut“, ergänzt er. Dass Saulheim aber anfällig ist und vor allem auswärts Probleme hat, belegt die Statistik. Aus den letzten fünf Begegnungen in fremden Hallen brachten die Gäste nur zwei Punkte mit nach Hause. So kommt es, dass Saulheim nicht wie in den vergangenen Jahren ein ernsthaftes Wörtchen um den Aufstieg mitspricht, sondern sich mit einer Platzierung außerhalb des Podestes zufrieden geben muss.

Reckenthäler: „Ich hoffe, in guter Besetzung auflaufen zu können. Noch habe ich da etwas Magenschmerzen.“ Denn Stefan Baldus – im letzten Spiel reichte es aufgrund einer Reizung im Knie nur für 15 Minuten Einsatzzeit – und Spielmacher Andreas Reckenthäler sind noch nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte. Mischa Schröder und Tobias Stauch sind nach wie vor nicht spielfähig. Wobei es bei Schröder erste Ansätze auf ein baldiges Comeback gibt. Reckenthäler: „Ich denke, in absehbarer Zukunft ist es soweit, aber an diesem Sonntag definitiv noch nicht.“

SG Ottersheim - TV 05 Mülheim So., 18 Uhr

Mitaufsteiger SG Ottersheim-Bellheim-Zeiskam ist einer jener vier Kontrahenten, gegen die das Team um Trainer Hilmar Bjarnason im Hinspiel mit einem Tor unterlag (31:32). Dass die Spielgemeinschaft Mitte Oktober in letzter Sekunde die Punkte doch noch aus Mülheim stahl, will Bjarnason nicht auf sich sitzen lassen. „Die Niederlage damals war absolut unnötig. Und dort, wo wir in der Hinrunde die Punkte verloren haben, sollten wir jetzt sehen, dass wir sie uns wiederholen. Die sind unser Tabellennachbar, also sollten wir auch eine gute Chance dazu haben“, sagt der TV-Coach.

Zusätzliche Spielpraxis für den zweiten Vergleich holten sich die Mülheimer unter der Woche in einem Freundschaftsspiel gegen die Polizeiauswahl aus Rheinland-Pfalz, das mit vier Toren gewonnen wurde. „Da sind ja einige gute Handballer drin“, weiß Bjarnason. Unter anderem spielt dort auch der Moselweißer Lars Pitzen. Bjarnason: „Ich bin recht zuversichtlich, dass wir am Sonntag etwas ausrichten können. Dafür müssen wir aber an die Leistungen der letzten Wochen anknüpfen. Denn ein Spaziergang wird das sicherlich nicht.“

Mülheim wäre auch gut beraten, sich jetzt noch Punkte zu sichern. Denn das Restprogramm hat es in sich. Mit fünf Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte muss es der Aufsteiger noch aufnehmen. Hierfür muss der Mülheimer Coach allerdings auf Dustin Keip verzichten. Der 21-Jährige, der seit einigen Wochen an einer Schulterverletzung laboriert, wechselt mit sofortiger Wirkung zum Verbandsligisten TS Bendorf. Bjarnason: „Er hat für sich bei uns nur noch wenig Perspektive gesehen. Wir haben ihm deshalb keine Steine in den Weg gelegt, als er uns von seinen Wechselabsichten informiert hat.“