Spitzenreiter gastiert in Mülheim-Kärlich PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Rhein Zeitung   
Freitag, den 09. März 2012 um 12:02 Uhr

Handball-Oberliga TV erwartet den seit zwölf Spieltagen unbesiegten SV Zweibrücken – HVV und TVM auswärts

Koblenz
. Der Tabellenführer der Handball-Oberliga gastiert in Mülheim: Zweibrücken gibt am Sonntag beim TV 05 seine Visitenkarte ab. Ganz nach hinten ans Tabellenende muss der HV Vallendar, der bei Schlusslicht HSG Nordsaar antritt. Ebenfalls auswärts spielt der TV Moselweiß: am Samstag bei der SG Saulheim.


Valentin Inzenhofer in Aktion – der Mülheimer Torhüter präsentiert sich zurzeit in bestechender Form und
raubt manchem Angreifer den Nerv. Ob ihm dies auch am Sonntag im Oberliga-Heimspiel gegen den
Tabellenführer SV Zweibrücken gelingt?



SG Saulheim - TV Moselweiß Sa., 19.30 Uhr

Siege, mit denen man nicht rechnet, sind doch immer noch am schönsten. Genau so einen Erfolg durften die Moselweißer am vergangenen Spieltag bejubeln. Mit 31:24 gegen die VTZ Saarpfalz setzten die Moselweißer ein klares Zeichen, fit für den Kampf um den Klassenverbleib zu sein. „Damit konnte wirklich niemand rechnen. Dieser Sieg tut unwahrscheinlich gut, nicht zu resignieren und immer weiter zu hoffen“, sagt TV-Trainer Dieter Backes. Ein kleiner Wermutstropfen brachte die Partie allerdings auch mit: Rückraumspieler Arthur Glaubez hat sich in der letzten Spielminute eine Fußverletzung zugezogen und fällt am kommenden Spieltag aus.

Dennoch: Der Mannschaft ist mit dem Sieg über den Tabellendritten Saarpfalz Auftrieb verschafft worden, der nun bei der SG Saulheim hilfreich sein könnte. Backes: „Ich hoffe, wir können nachlegen, aber es wird verdammt schwierig.“ Auch wenn die Saison für die Saulheimer sehr durchwachsen läuft, in jüngster Vergangenheit konnte die SG mit deutlichen Siegen wieder überzeugen. „Die sind kämpferisch richtig stark und verfügen über viele gute Kombinationen“, weiß Backes. Wobei er selbst am Samstag nicht dabei sein kann und durch Jugendtrainer Thomas Bach vertreten wird.

TV 05 Mülheim - SV 64 Zweibrücken So., 17 Uhr

Der SV 64 Zweibrücken scheint eine Hürde zu sein, die kaum zu überwinden ist. Seit zwölf Spieltagen ist der Tabellenführer ungeschlagen und hat mit leichtem Vorsprung auf die Zweitplatzierten die besten Karten auf den Aufstieg. „Genau deswegen war unser Sieg am letzten Wochenende so verdammt wichtig“, weiß TV-Trainer Hilmar Bjarnason die Punkte aus dem Aufsteigerduell gegen Ottersheim zu schätzen. Die Mannschaft könne so – auch wenn es zur Abstiegszone nur vier Zähler sind – etwas beruhigter in das Spiel gegen den Spitzenreiter gehen. Dieser hat sich in dieser Saison übrigens nur zwei Niederlagen gegönnt – beide im Oktober des vergangenen Jahres. Genau zu dieser Zeit fand auch der erste Vergleich beider Mannschaften statt, bei dem die Mülheimer klar das Nachsehen hatten. Mit 28:41 ging der Aufsteiger in Zweibrücken förmlich unter.

Die Partie hat Bjarnason aber auch reichlich Aufschluss über das Erfolgskonzept des Tabellenführers gegeben. „Die haben nicht so überragende Einzelspieler. Dort ist es das Kollektiv, was es ausmacht.“ Vor allem die offensive 3-2-1-Deckung stellt so manchen Konkurrenten vor Probleme. Bjarnason: „Da musst du geduldig spielen. Diese Abwehr ist recht schwer zu knacken.“ Druck von außen verspüren die Mülheimer keinen, denn niemand erwartet große Dinge vom Gastgeber. Selbst aber baut Bjarnason ein wenig Druck auf, der sich wünscht, wenigstens ein oder zwei Punkte gegen die ersten drei Teams der Liga holen zu wollen. Denn neben dem SV 64 Zweibrücken empfängt der TV im Restprogramm der laufenden Saison auch noch die TSG Haßloch (2.) und die VTZ Saarpfalz (3.). Einen Trumpf haben die Mülheimer aber zu bieten: Seit Dezember hat der TV keines seiner fünf Heimspiele verloren.

HSG/DJK Nordsaar - HV Vallendar So., 17.30 Uhr

Gegen einen Tabellenletzten zu spielen kann schwierig sein. Gerade wenn das Schlusslicht der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar so deutlich abgeschlagen liegt wie die HSG/DJK Nordsaar. „Das ist so ein Spiel, was man nicht so gern macht, denn jeder erwartet, dass man ungeschoren davon kommt. Ich natürlich auch“, meint HVV-Trainer Wolfgang Reckenthäler.

Der Gastgeber Nordsaar hat alle seine vier Punkte (ein Sieg, zwei Unentschieden) im Oktober errungen, alle in eigener Halle. Seither streift die HSG erfolglos durch die Liga und kassierte dabei recht deftige Niederlagen, nicht selten im zweistelligen Bereich. So kommt dann auch die hohe Tordifferenz zu Stande: 199 Minustore haben sich auf dem Konto der HSG angehäuft. Dass der HVV am Sonntag die 200er-Marke bei der schwächsten Abwehr der Liga knackt, bezweifelt niemand. Der Klassenverbleib des Aufsteigers ist rechnerisch noch möglich, bei einem Rückstand von 14 Punkten bei noch acht ausstehenden Spielen aber unrealistisch. Auch da könnte der HVV mit einem Sieg einen endgültigen Schlussstrich setzten.

Doch Reckenthäler warnt: „Auch diesen Gegner muss man ernst nehmen. Sonst gibt es vielleicht ein böses Erwachen.“ Zumal nun auch der einstige Torjäger der HSG, Jan Böing, nach langer Krankheit wieder zum Team hinzustößt. Am letzten Spieltag machte Böing schon erste Gehversuche auf dem Parkett, erzielte einen Treffer. Ungeachtet dessen fordert der HVV-Coach einen Sieg, denn „wir können und dürfen uns nichts mehr erlauben“.