Moselweiß und Vallendar haben Rechnung offen PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Rhein Zeitung   
Freitag, den 23. März 2012 um 11:40 Uhr

Handball Mülheim kann durch einen Erfolg den Klassenverbleib in der Oberliga so gut wie klarmachen – TV braucht jeden Punkt

Koblenz. In der Handball-Oberliga könnte es an diesem Wochenende den Spieltag der Abrechnungen geben. Der HV Vallendar und der TV Moselweiß haben jeweils Heimspiel – und mit ihren Gegnern noch ein Hühnchen aufgrund der verlorenen Hinspiele zu rupfen. Besonders den Moselweißer dürfte es unter den Fingernägel brennen, verloren sie bisher als einziges Team gegen das Tabellenschlusslicht. Etwas entspannter, aber nicht weniger emotional geht es für den TV 05 Mülheim zu. Denn dieser kann mit einem Sieg fast schon das Ticket für ein weiteres Oberliga-Jahr lösen.

TV Moselweiß - HSG/DJK Nordsaar Sa., 19.30 Uhr

Was Ende Oktober keiner zu Glauben gewagt hatte, trat tatsächlich ein: die Handballer des TV Moselweiß verloren beim Tabellenschlusslicht HSG/DJK Nordsaar deutlich mit 24:31. Es war der Abschluss eines goldenen Oktobers für den Aufsteiger, der sich in dieser Zeit alle seine vier Pluspunkte holte – mit dem Sieg über Moselweiß den ersten und bisher einzigen Doppelpack. Seither ist es ein eher erfolgloser Streifzug durch die Oberliga, denn was für die HSG folgte, war eine 14 Spieltage anhaltende Niederlagenserie.

14 Niederlagen haben die Moselweißer insgesamt in dieser Saison schon einstecken müssen – und damit weit mehr als ihnen lieb sein dürfte. Denn Moselweiß ist inzwischen zum Siegen verdammt, wenn der Klassenverbleib noch umgesetzt werden soll. „Das ist so ein Spiel, das unbedingt gewonnen werden muss, wenn du in der Liga drin bleiben willst. Und durch das Hinspiel werden wir die bestimmt nicht unterschätzen“, sagt TV-Trainer Dieter Backes. Er selbst war im Hinspiel noch nicht Trainer, hat sich über die Gründe für die Niederlage aber informieren lassen. Backes: „Die Mannschaft ist am Ende des Spiels unerklärlicherweise eingebrochen. So kam es dann auch zu diesem recht hohen Ergebnis.“

Das sollte den Moselweißern nicht noch einmal passieren. Und Backes ist sich sicher, dass Nordsaar dank des Hinspielsieges auch entsprechend eingestellt in die Beatushalle kommt. „Die Hälfte ihrer Punkte ist durch uns. Also werden die sich sicherlich hier was ausrechnen“, fügt Backes an. Auch wenn es für die Moselweißer zuletzt eine deftige Niederlage bei der SG Saulheim gab, der Trend bei Heimspielen stimmt. In eigener Halle hat der TV fünf Zähler aus den vergangenen drei Spielen geholt. Gegen Nordsaar muss der Gastgeber erneut auf Arthur Glaubez (Bänderverletzung) verzichten. Backes: „Ich hätte ihn gern beim Spiel dabei gehabt. Aber der Rest der Mannschaft ist fit, das stimmt mich zuversichtlich.“

MSG HF Untere Saar - TV 05 Mülheim Sa., 19.30 Uhr

„Wir können am Wochenende einen großen Schritt in Richtung Klassenverbleib machen. Wenn wir gewinnen, dann kommen wir so langsam in den Bereich, wo wir sagen können, dass wir unser Ziel erreicht haben“, freut sich Hilmar Bjarnason, Trainer des TV 05 Mülheim, auf die anstehende Auswärtsaufgabe. Aktuell hat sein Team, auch dank einer beeindruckenden Bilanz in den vergangenen Wochen, fünf Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone. Das Ticket für ein zweites Oberliga-Jahr ist also zum Greifen nah. Zwei Siege, drei Unentschieden – das ist es, was die Mülheimer in den letzten fünf Spielen errungen haben. Am spektakulärsten war wohl das Remis gegen den Tabellenführer SV 64 Zweibrücken (30:30) vor zwei Wochen. Bjarnason: „Da haben wir wohl eines unserer besten Spiele in dieser Saison gezeigt. Wir können durch die Ergebnisse der letzten Wochen ganz entspannt zu Untere Saar fahren.“

Der Druck liegt hingegen beim Mülheimer Gegner. Untere Saar ist, nach einem guten Oberliga-Jahr mit Platz acht, in dieser Saison in akute Abstiegsgefahr geraten. Platz 14, drei Punkte zum rettenden Ufer – so schaut es derzeit beim Klub aus. Mit dem 33:23-Sieg gegen den Vorletzten TV Bodenheim beendete Mülheims kommender Gegner eine fünf Spieltage währende Niederlagenserie und hält damit die Hoffnungen auf den Klassenverbleib aufrecht. „Die werden sicherlich versuchen, jede Chance beim Schopf zu packen und zu gewinnen, um dem Abstieg noch zu entkommen. Wir dürfen uns also auf ein schweres Spiel einstellen“, vermutet der TV-Coach. Dafür stehen ihm fast alle Spieler bereit. Einzig Tim Schmidt (Knie gereizt) muss pausieren.

HV Vallendar - TuS Dansenberg So., 17 Uhr

Mit Kaiserslautern-Dansenberg hat Vallendar noch eine Rechnung offen. Am Sonntag kann sich Vallendar nun vor eigenem Publikum für die 27:29-Hinspielniederlage revanchieren. Wie sich Trainer Wolfgang Reckenthäler erinnert, verlor sein Team vor allem in der Schlussphase den Faden. Eine wichtige Erfahrung haben die Vallendarer gemacht: Dansenberg ist ein unbequemer Gegner, der sich mit einer recht offenen 3-2-1-Deckung ins gesicherte Mittelfeld der Liga gespielt hat. Der TuS lässt immer mal wieder mit überraschenden Ergebnissen aufhorchen, auch wenn diese nicht immer im doppelten Punktgewinn enden – wie ein 40:41 gegen die TSG Haßloch. Der letzte Auswärtssieg liegt bei den Gästen aber schon ziemlich lange zurück. Das 27:23 bei der MSG HF Untere Saar datiert auf Anfang Dezember, danach war auf fremden Terrain nichts mehr zu holen. Und Vallendar setzt alles daran an, dass dies auch nach dem kommenden Spieltag so ist. Reckenthäler: „Ich hoffe, wir können unsere kleine Serie ausbauen und dann mit drei Siegen in die Pause gehen.“ Aufgrund des vorverlegten Spiels gegen die SG Ottersheim-Bellheim-Zeiskam wird Vallendar erst Mitte April wieder ein Pflichtspiel in der Oberliga haben. Für das Heimspiel gegen Dansenberg muss Reckenthäler weiterhin auf seine vier Spieler Schröder, Baldus, Stauch und Sohn Andreas verzichten, und dennoch „gehen wir das Spiel selbstbewusst und frohen Mutes an“. Der Trainer will unbedingt Tuchfühlung auf die Platz vier und fünf halten. „Wenn sich die Chance ergibt, ein oder zwei Plätze zu klettern, dann müssen wir diese wahrnehmen.“