Die Frage nach der momentanen Nummer 1 im Handballverband Rheinland dürfte spätestens nach der am Ostermontag in der Schulsporthalle ausgetragenen Endrunde um der Pokal des Handballverbandes Rheinland beantwortet sein. Aus den 6 Derbys dieser Saison ging der TV 05 Mülheim 5 mal als Sieger hervor, lediglich beim Gastspiel in Moselweiss musste sich das junge Team mit einem Remis begnügen.

Die Anwurfzeit des ersten Halbfinales TV Mosselweiß gegen den Gastgeber aus Mülheim um 11:00 Uhr war wohl für beide Mannschaften zu früh. Es entwickelte sich ein Spiel auf ganz schwachem Niveau. Beide Teams überboten sich im Auslassen klarster Gelegenheiten und die technischen Fehler reihten sich aneinander. Die Jungs vom Trainerduo Hilmar Bjarnason und Dariusz Bugai fanden in Halbzeit 2 besser ins Spiel und setzten sich nach der knappen 8:6 Halbzeitführung beim 14:8 erstmals mit 6 Treffern ab, womit das über 2x20 Minuten gespielte Match entschieden war. Einige Unkonzentriertheiten in den letzten Minuten ließen Moselweiß zwar den Abstand noch mal verkürzen, letztlich siegte der Gastgeber aber verdient mit 18:15, was gleichzeitig den Einzug ins Finale bedeutete.

Das zweite Halbfinale zwischen dem HV Vallendar und dem Rheinlandligisten TV Welling war dann eine sehr einseitige Sache und der HV besiegte Welling überdeutlich. Im Spiel um Platz 3 setzte sich der klassenhöhere TV Moselweiß knapp gegen Welling durch, wobei die Koblenzer erheblich mehr Probleme mit den Eiflern hatten, als ihnen lieb war. Um 16:00 Uhr kam es dann im Endspiel zum immer wieder jungen Derby zwischen dem TV 05 Mülheim und dem HV Vallendar. Hilmar verzichtete mit Blick auf das wichtige Meisterschaftsspiel gegen den TV Bodenheim auf die beiden angeschlagenen Spieler Timo Hommen und Lukas Pieper. Trotzdem übernahm das Heimteam von Beginn an das Kommando und ging schnell mit 5:1 in Führung. In der 11. Minute, beim Stande von 6:3 kam es dann zu einer vorentscheidenden Szene. Der Vallendarer Björn Peters erhielt nach einem Zusammenprall mit Valentin Inzenhofer vom Schiedsrichterduo Rosteck/Ebert die rote Karte. Dies erregte den Gästetrainer Wolfgang Reckenthäler so stark, dass er ohne Aufforderung den Platz betrat und seinen Unmut den Schiedsrichtern gegenüber äußerte. Diese wiederum nahmen dies als Beleidigung wahr und zeigten ihm ebenfalls die rote Karte.

In der Folge schaffte es der TV 05 sich bis zur Halbzeit auf 18:10 abzusetzen, womit schon eine gewisse Vorentscheidung gefallen war. Dabei gelang es dem wieder einmal toll haltenden Valentin Inzenhofer den Treffer zum 15:7 zu erzielen, indem er den herausstürzenden Torhüter der Vallendarer mit einem direkten Torwurf überlistete. Zu Beginn der 2. Hälfte legten die Hausherren los wie die Feuerwehr und bauten den Vorsprung beim 25:12 auf 13 Tore aus. Am Ende setzte sich der TV 05 Mülheim verdient mit 35:28 Toren durch und entthronte somit den letztjährigen Rheinlandpokalsieger.

Jetzt heißt es auf ein gutes Los in der ersten Runde des DHB Pokals zu hoffen, welches dem TV unter Umständen schon einen Bundesligisten als Gegner bescheren könnte.

Es spielten: Inzenhofer (T/1), Flöck (T), Pieper (T), Baldus (3), Räder (7/3), Zerwas (2), Klapperich (1), Nauroth (1), Hommen (4), Bjarkason (7), Langen (5), Brandscheid (3), Richter (8/4), Reick (11).