Mülheim benötigt noch einen Punkt für den Klassenverbleib PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Rhein Zeitung   
Montag, den 07. Mai 2012 um 10:31 Uhr

Handball TV 05 erreicht bei HF Illtal ein 27:27

Eppelborn. Dass Hilmar Bjarnason, Trainer der Oberliga-Handballer des TV 05 Mülheim, zum Ende der Saison selbst noch die Handballschuhe schnüren und auf dem Parkett aktiv werden muss, damit hätte wohl zu Beginn der Spielserie niemand gerechnet. Am wenigsten er selbst. 45 Minuten rackerte sich Bjarnason auf dem Parkett ab und trug schließlich zwei Tore zum 27:27 (15:12)-Ergebnis bei den Handballfreunden Illtal bei. Und während dem Gastgeber der eine Punkt reichte, um den Klassenverbleib perfekt zu machen, hätte es bei Mülheim eines Sieges bedurft. So aber ist die Entscheidung erst einmal vertagt.

Am Ende war es ein A-Jugendlicher, der es in der Hand hatte, Mülheim zum Ligaverbleib zu werfen. Manuel Schell, bis vor kurzem noch in der Bundesliga seiner Altersklasse aktiv, tankte sich erstklassig durch die Illtaler Abwehr durch und hatte nur noch den gegnerischen Keeper zu bezwingen. Dies tat er auch, setzte den Wurf aber an den Außenpfosten. Sechs Sekunden später war die Partie beendet, und Mülheim kehrte mit einem Punkt zurück.

Ein Punkt, der im Anbetracht der Kadersituation keineswegs selbstverständlich war. Denn neben TV-Trainer Hilmar Bjarnason stand mit Fabian Jung ein weiterer Akteur auf dem Feld, dessen letztes Spiel schon geraume Zeit her ist. Und so wie er in der vergangenen Saison bei Vallendar den Feuerwehrmann spielte, so sprang er nun bei Mülheim ein. Seine Zusage gilt für die letzten drei Saisonspiele. Schonfrist ausgeschlossen, denn in den letzten 20 Minuten der Auswärtspartie bildete er zusammen mit Bjarnason und Schell das Rückraumtrio. „Da trainierst du ein ganzes Jahr und dann spielst du am Ende mit einem fitten A-Jugendlichen und zwei alten Säcken im Rückraum”, merkte Bjarnason an, dass diese Konstellation an Kuriosität kaum zu überbieten ist. „Ich werde morgen wohl Schwierigkeiten haben aus dem Bett zu kommen”, fügte er an.

Die Aufstellung war deshalb von Nöten, weil der bis zur 40 Minuten als Dreh- und Angelpunkt agierende Andreas Reick etwas unglücklich eine Rote Karte kassierte und sich kurz darauf Stefan Nauroth verletzte. Bis zu diesem Zeitpunkt war Mülheim voll auf Kurs, sich den Klassenverbleib zwei Spiele vor Saisonende zu sichern. Der TV führte mit 20:16, verlor durch die beiden Ausfälle aber etwas den Kopf und dadurch auch die Führung. Innerhalb weniger Minuten drehte Illtal die Partie zum eigenen Gunsten (23:22), ohne Mülheim aber den Schneid abzukaufen.

Die Gäste blieben am Drücker und hätten sich sechs Sekunden vor der Schlusssirene gewünscht, dass das Tor ein klein wenig größer wäre. Mülheim bleibt damit weiter mitten drin im Kampf gegen den Abstieg, von dem am Ende vier Mannschaften betroffen sein werden. Zwei Plätze sind durch die HSG/DJK Nordsaar und den TV Bodenheim schon vergeben. Die zwei weiteren unbeliebten Ränge machen fünf weitere Teams unter sich aus. Illtal hat durch den Punkt damit nichts mehr am Hut. re

Mülheim: Inzenhofer, Flöck, Jung (4), Räder (6/2), Klapperich, Nauroth, Schell (1), Bjarnason (2), Langen (1), Brandscheid (6), Richter, Reick (7).