TV 05 Mülheim freut sich über den Klassenverbleib PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Rhein Zeitung   
Montag, den 14. Mai 2012 um 09:30 Uhr

Oberliga Nach dem 26:18 beim TV Offenbach weicht die ganze Anspannung – Inzenhofer hält fast alles

Offenbach. Kein Druck mehr. Kein Zittern mehr. Keine Rechenspiele mehr. Wenn die Oberliga-Handballer des TV 05 Mülheim am kommenden Wochenende ein letztes Mal in dieser Saison vor eigenem Publikum auftreten, dann können sie diese 60 Spielminuten einfach nur noch genießen. Denn mit einem 26:18 (14:10)-Erfolg über den Tabellensiebten TV Offenbach haben die Mülheimer den Klassenverbleib in trockene Tücher gebracht – aus eigener Kraft. Zwei Stunden nach dem Abpfiff und dem Freudentaumel stand auch fest, dass es keines Punktgewinns mehr bedurft hätte für das Team um Trainer Hilmar Bjarnason.

Wenn Bjarnason auf die Leistungen seiner Mannschaft im Auswärtsspiel beim TV Offenbach angesprochen wird, dann äußert sich der Mülheimer Coach im Superlativ. „Einfach nur sensationell“ sei es gewesen, was das Team da von Beginn an aufs Feld gebracht hat – und damit das Feuer in der Hölle Süd (so nennen die Offenbacher ihre Heimspielstätte) versiegen ließ. Bjarnason: „Jeder wollte hier diesen einen Punkt holen, den wir zum Klassenverbleib noch brauchten. Das hat man an der Körpersprache und in den Augen der Jungs gesehen. Es hat riesen Spaß gemacht, dabei zuzusehen.“

Mit dem Anpfiff übernahmen die Mülheimer, die mit zahlreich mitgereisten Fans ein „Gegenfeuer“ zum Heimpublikum legten, sofort die Kontrolle und führten durchweg. Angestachelt von der Heimspielatmosphäre ließ es Mülheims Keeper Valentin Inzenhofer so richtig krachten. Oder besser gesagt, eher nicht. „Valentin hat das Tor förmlich zugenagelt. Er war ein großer Faktor an diesem Tag“, sagte Bjarnason. Inzenhofer hat mit seinen zahlreichen Paraden aus allen Lagen die Ehrung „Held des Tages“ durchaus verdient. 18 Tore, das ist Negativrekord für Offenbach! Die Großtaten Inzenhofers griffen auch seine Vordermannen auf und zeigten sich selbst recht souverän im Ausspielen eigener Chancen. Gegen die offensive 3-2-1-Deckung der Offenbacher spielten die Gäste geduldig, bis sich eine Möglichkeit zum Torerfolg ergab. Bjarnason: „Die Jungs sind mit der Abwehr recht gut zurechtgekommen. Es hat mich schon ein wenig beeindruckt, wie abgeklärt sie mit ihren jungen Jahren die Sache gemeistert haben.“

Gemeistert ist nun auch der Klassenverbleib, den sich die Mülheimer von Anbeginn der Saison auf die Fahnen geschrieben hatten. Und dabei war, wie sich zwei Stunden nach dem Abpfiff herausstellte, nicht einmal ein Punkt in Offenbach nötig gewesen. Da die Konkurrenten HF Untere Saar und TV Moselweiß ihre Spiele verloren, stehen diese nun als Absteiger drei und vier fest. So aber musste der TV nicht auf Ergebnisse anderer schauen sondern darf stolz darauf sein, den Verbleib aus eigener Kraft geschafft zu haben. Damit dürfte es zum Heimspiel am kommenden Samstag gegen die VTZ Saarpfalz zum Schaulaufen der Mülheimer kommen. Denn die Anspannung der letzten Tage und Wochen ist der Freude über den Zieldurchlauf gewichen.

Mülheim: Inzenhofer, Flöck, Baldus, Jung (1), Räder (8/4), Klapperich, Nauroth (3/1), Schell (2), Langen (3), Brandscheid (2); Richter (1/1), Reick (6).